Bach digital ist eine Forschungsdatenbasis zu Werken der Bach-Familie, existierenden Quellen sowie weiteren Informationen über darin erhaltene Wasserzeichen, im Zusammenhang stehende Personen, Aufführungen u. v. m.. Diese wissenschaftlichen Daten werden strukturiert Forschenden zur Verfügung gestellt. Die Präsentation von Quellen-Digitalisaten aus öffentlichen Bibliotheken rundet das Angebot ab.

Mit Fokus auf die Werke und guter Nutzbarkeit für mobile Endgeräte, bietet die Präsentationsanwendung Bach digital smart zudem auch interessierten Musikfreunden einen Einblick in die Forschungsdaten.

Laufzeit: 2006-2021 in mehreren geförderten Projekten

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Beteiligte Einrichtungen der Universität Leipzig: Abteilung Anwendungen (Universitätsrechenzentrum) / Abteilung Forschung und Entwicklung (Universitätsrechenzentrum)

Projektbeschreibung

Bereits im Jahre 2000 war das URZ schon einmal an einem Projekt zur Digitalisierung und Präsentation der J. S. Bach-Autographe anläßlich des 250. Todestages involviert. Nach anfänglich großen Erfolgen erzwangen technische Probleme das Aus für diese Anwendung. Unterdessen wurde in Göttingen an der GWDG eine Datenbank zu den Werken Johann Sebastian Bachs und allen bekannten Quellen erstellt, welche jedoch keine Abbildungen von Notenseiten beinhaltete.

Diese Datenbank wurde mit Projektende in Göttingen nach Leipzig überführt und wird seitdem vom URZ in der MyCoRe-Anwendung Bach digital gehostet. Bis 2011 wurde mit Unterstützung einer DFG-geförderten Projektkraft in Zusammenarbeit mit dem Bach Archiv Leipzig das System um Abbildungen von autographen Quellen J. S. Bachs und sogenannten Originalstimmen sowie Bachs Abschriften von Werken seiner Vorfahren (aus den größten öffentlichen Bach-Sammlungen in Deutschland). Aktualisierungen des nun bestehenden Systems erfolgen mit Unterstützung des URZ. Ein Folgeantrag bei der DFG sicherte ab 2012 die Erweiterung von Bach digital mit der Digitalisierung weiterer wichtiger Quellen J. S. Bachs (Abschriften der Söhne und Schüler und ihrer Generation). Im Februar 2017 wurde eine dritte Projektstufe durch die DFG genehmigt und bis 2021 umgesetzt. Nun sind neben den Werken von J. S. Bach auch Werke und Hauptquellen (Digitalisate von Autographen und Originalstimmen in deutschen öffentlichen Bibliotheken) der komponierenden Söhne Carl Philipp Emanuel, Wilhelm Friedemann, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian online. Außerdem lag ein Schwerpunkt auf dem sukzessiven Ausbau der strukturierten Personen- und Wasserzeichen-Module sowie auf der Anlage und Verknüpfung mit Werk-Normdaten der DNB.

Projektziel

Das Datenbankportal Bach digital soll Bach-Forschern, praktizierenden Musikern und musikinteressierten Laien auf der ganzen Welt wissenschaftlich fundierte Informationen zu den Werken Johann Sebastian Bachs, seiner Söhne W. F. Bach, C. P. E. Bach, J. C. F. Bach und J. C. Bach und anderer Komponisten der Bach-Familie sowie zur Überlieferung dieses Werkbestandes bieten. Es präsentiert die über verschiedene Suchmasken schnell, detailliert und umfassend recherchierbaren Ergebnisse der Bach-Forschung. Wo immer möglich werden diese ständig aktualisierten Informationen zusätzlich mit hochauflösenden Scans der erhaltenen Quellen versehen. Der Mehrwert, den die Recherche innerhalb einer solchen Datenbank gegenüber den traditionellen Arbeitsweisen der analogen Bach-Forschung bietet, besteht u. a. darin, dass ehemals zusammengehörige Quellen-Sammlungen, die heute getrennt aufbewahrt werden, ja z. T. über die Bibliotheken der ganzen Welt verstreut sind, virtuell zu einer jederzeit für jeden zugänglichen Bibliothek zusammengeführt werden können. Es ist zu erwarten, dass durch diese Möglichkeit der Zusammenschau Impulse auf unterschiedliche Bereiche der Bach-Forschung ausgehen werden. Zudem werden die besitzenden Bibliotheken entlastet und die Originale selbst durch die reduzierte Nutzung geschont.

Bach digital ist ein Gemeinschaftsprojekt der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden und des Bach-Archivs Leipzig. (2017-2021 auch Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg). Es wird wesentlich von der DFG gefördert. In Bezug auf die Inhalte entstand die Datenbank auf der Grundlage des sogenannten Göttinger Bach-Katalogs (Freischaltung im Internet 2001) und setzt auf die freie Dokumenten- und Publikationslösung für digitale Inhalte MyCoRe. Diese ermöglicht die nachhaltige Speicherung der Daten und den unkomplizierten Austausch von Forschungsergebnissen durch XML-Technologien und fast beliebigen Datenexport.

Aktuell wird das Projekt als Kooperation des Bach Archives leipzig und des URZ fortgeführt, wobei der Schwerpunkt inhaltlich vor allem auf den Werktexten und deren Darstellung liegt. Weiterhin sollen vor allem die Beziehungen von Werken, Quellen, Texten und Komponisten sowie Schreibern besser dargestellt werden. Auch werden weitere Werkausgaben der Bachfamilie in den Datenbestand integriert.

Ergebnisse

Die Dokumentation gibt detailliert Auskunft sowohl zur inhaltlichen Konzeption der Datenbank als auch zu ihrer technischen Umsetzung.

Projektförderung

Gefördert von der Stadt Leipzig, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Mehr erfahren

Beteiligte Personen

Dr. Stefan Kühne

Dr. Stefan Kühne

Fachlicher Projektleiter

Dittrichring 18-20
04109 Leipzig

 Jens Kupferschmidt

Jens Kupferschmidt

Technischer Projektleiter

Augustusplatz 10
04109 Leipzig

Default Avatar

Moritz Engelmann

Projektmitarbeiter

Augustusplatz 10
04109 Leipzig

Das könnte Sie auch interessieren

Organa Papyrologica

mehr erfahren

Digitalisierung am URZ

mehr erfahren